Sommerferien im Wallis

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Nachdem wir die Grand Tour of Switzerland im Frühling abgeschlossen haben, wissen wir nun wo es uns in der Schweiz besonders gut gefällt. Da Corona noch immer ein Thema ist, haben wir uns dazu entschlossen auch dieses Jahr in unserem Heimatland die Sommerferien zu verbringen. Unser Ziel ist das Wallis. Den wir wollen, so oft es geht wandern und biken gehen!

Zwei Wochen haben wir Zeit. Start unserer Reise ist anfangs August. Da wir es langsam angehen wollen, fahren wir zuerst in das Freilicht Museum Ballenberg. Dieses liegt so zusagen auf der Reiseroute ins Wallis.Für den heutigen Abreisetag ist noch Regen angesagt. Ab morgen soll es dann trocken bleiben. So kommen wir dann auch bei kühlen Temperaturen am Samstag Abend im Ballenberg an. Neu darf man hier gegen eine Gebühr von 10 Franken eine Nacht stehen. Nachdem wir uns mit Infomaterial eingedeckt haben, begeben wir uns wieder in das Womo.

“Spinne ich, oder habe ich es gerade tropfen sehen?”

Tatsächlich. Wir bemerken, dass unser Sunny das erste Mal ein Leck hat! Am Rahmen des grossen Dachfensters tropft es ganz langsam ein paar Tropfen… Also schnell mal eine grosse Schüssel auf den Boden gestellt. Super Timing! Es ist Samstag Abend und gleich ist alles geschlossen. Dichtungsmasse kaufen liegt also nicht drin und morgen ist Sonntag. Auch super… Machen können wir im Moment nichts. Also lauschen wir dem Regen und legen uns früh schlafen.

Der Sonntag zeigt sich tatsächlich von seiner trockenen Seite. Da haben wir doppelt Glück! Gut für unseren Besuch im Freilicht-Mueseum, und gut für Sunny. Wir geniessen unseren Ausflug. Es ist zwar kühl aber trocken.

Nach einem gelungenen Sonntag müssen wir uns nun noch klar werden, was wir wegen des Lecks unternehmen wollen. Wir entscheiden uns, noch heute, wieder ein gutes Stück zurück zu fahren. Unser Plan: In der Nähe von unserem Sunlight Händler “Camper Brühwiler” zu übernachten und morgen früh um 8 Uhr dort an zu rufen. Hoffentlich können sie uns helfen. Gesagt getan, geht es auf die Autobahn. Wir finden ein einsames Plätzchen für die Nacht bei einem Fussball Club.

Wir haben Glück! Camper Brühwiler schaut sich unser Problem noch heute an! Yes! Also fahren wir noch knapp 15 Minuten und geben Sunny ab. Wir gehen nun erst einmal Frühstücken beim Bäcker. Nach einem leckeren und ausgedehnten Kaffee mit Gebäck geht es nun wieder zu Fuss zurück zu Sunny. Nach guten 2h Stunden ist alles wieder Dicht. Das ganze geht auf Garantie. Schliesslich haben wir auch immer schön die Dichtigkeitskontrolle machen lassen. Unsere Sommerferien können also nun doch noch richtig losgehen.

Unsere Reiseroute hat sich wegen dem Zwischenfall etwas geändert. Wir fahren nun also am Vierwaldstättersee entlang in Richtung Gotthard. Bei der Teufelsbrücke halten wir an. Diese haben wir noch nie wirklich angeschaut. Das Wetter ist schön sonnig und wir haben Zeit. Es gibt eine kleine Runde welche zu Fuss ca. 30-45 Minuten dauert. Mit Fotos machen dauert es vielleicht auch etwas länger.

Sunny bringt uns nun sicher über den Furka ins Oberwallis. Allerdings ist die Furkastrasse nicht gerade üppig bemessen. So gilt es hier und da schon einmal tief einzuatmen. Aber mit der nötigen Ruhe klappt das schon. Belohnt werden wir von einer wahnsinns Aussicht. Unser Ziel, der Campingplatz Mülheye erreichen wir zwar, doch dieser ist total voll. Nichts zu machen. Reserviert haben wir nicht. Machen wir nie. Wir müssen uns also notgedrungen einen neuen Plan einfallen lassen. Weit fahren wollen wir auch nicht mehr. So verschlägt es uns auf den Campingplatz “Geschina” in Brig. Dort finden wir in der “zweiten Reihe” noch einen Platz. Morgen wollen wir uns auf die Bikes schwingen und bis zum Gebidumsee radeln. Das sind gute 1500 Höhenmeter.

Heute wollen wir es wissen. 1500 Höhenmeter. Keine Ahnung ob wir das mit unseren E-Bikes schaffen werden. Wir versuchen es einfach. Schon zu Beginn werden wir gefordert. Von Brig geht es gleich steil hinauf. Die Strecke führt uns zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Da können wir gut auf Brig herabschauen. Über viele grossen Wurzeln, bei denen wir zum Teil schieben müssen, kommen wir dem Gebidumsee immer näher. Doch unser Ziel ist noch fern und unsere Akkus schmelzen dahin. So auch unsere Beine. Immer wieder halten wir an, essen etwas kleines… Trinken… Fahren… Der Punkt X ist überschritten. Nun gibt es nur noch vorwärts. Die letzten 300 Höhenmeter haben es noch einmal richtig in sich. Doch wir schaffen es! Herrlich das Gefühl und noch viel schöner auch die Ausssicht!

Da wir beide nun aber nicht mehr können, wäre die Downhill Abfahrt mit den Bikes zu gefährlich. Wir entschliessen uns, den Weg auf der Strasse bis nach Visp zu fahren. Es geht nur noch runter. In Visp nehmen wir dann den Zug bis nach Brig. Geschlaucht aber glücklich kommen wir wieder bei Sunny an. Heute gehen wir definitiv verdient auswärts essen!

Nach einer erholsamen Nacht geht es für uns nun wieder ein Stück weiter zurück. Wir wollen noch ein paar Tage in der Aletscharena wandern gehen. Auf dem grossen Parkplatz bei der Bettentalstation findet Sunny gut Platz und wir können von hier aus unsere Wanderungen angehen. Insgesamt 3 Tage werden wir hier unser Lager aufschlagen. Jeden Tag gibt es eine neue Wanderung. Der erste Tag ist locker. Wir fahren mit der Bahn bis nach Fiesch. Wo wir in die Bergbahnen umsteigen und so auf das Eggishorn gelangen. Die Aussicht ist toll! Hier könnte man sogar in einem kleinen Mini-Haus übernachten. Muss allerdings gebucht werden. Wir fahren mit der Bahn wieder hinab bis Fiescheralp und wandern dann gemütlich zurück zur Bettmeralp. Dort angekommen gehen wir noch um den See und baden unsere Füsse in dem kühlen Nass.

Heute fahren wir mit den Bergbahnen hoch bis auf die Moosfluh. Von hier aus wandern wir auf dem Panoramaweg auf die Riederfurka. Dort hat Sven schon die ersten grossen Blasen an den Füssen. Nach einer kleinen Pause, geht es aber trotzdem weiter. Wir wollen durch den Aletschwald und dann wieder zurück auf die Moosfluh. Der Weg ist wirklich sehr schön und wir können kaum aufhören Fotos zu machen. Am Bischofssitz gibt es dann eine längere Pause. Von hier aus kann man den Alteschgleschter sehen und man ist wirklich mitten in der Natur. Herrlich! Diese Wanderung können wir also nur empfehlen! Zurück im Womo haben wir heisse 39.4 Grad im Sunny. Gut das wir eine Dusche haben!

Nun haben wir doch noch Glück. Wir ergattern uns einen Platz auf dem Camping Mülheye in Visp. Der Campingplatz ist wirklich sehr fortschrittlich und man kann alles online erledigen. Selbst der Zugangscode bekommt man bereits vorab per Mail. Somit kann man gleich in die Anlage einfahren und seinen Platz beziehen. Das ist wirklich sehr angenehm. Wieder in Visp, erkunden wir zuerst die Stadt und begeben uns dann auf die kleine Suonen-Wanderung welche gleich hinter der Altstadt beginnt. Die Wanderung geht von Visp bis nach Eyholz. Allerdings müssen wir dann den gleichen Weg auch wieder zurück. Macht aber nichts. Es ist ein schöner Weg der direkt am Waldrand verläuft. Da es recht warm ist, kommt uns das gelegen. Morgen wollen wir dann wieder mit den Bikes los.

Unsere E-Bikes sind wieder voll aufgeladen und Sven brennt darauf los zu fahren. Auf dem Campingplatz wurden wir auf die App “Berg-Priis” aufmerksam. Das Tourismus-Büro von Visp gibt sogar gratis Bike-Shirts heraus wenn man sich im App registriert. Die APP schlägt einem dann verschiedene Touren vor. Auf diesen kann mann dann mit dem Smartphone Berg-Preise sammeln gehen. Das motiviert! Wir suchen uns eine Tour aus, bei welcher wir zuerst bis nach Gampel fahren müssen. Am Aufstieg angekommen gibt es zuerst eine Banane zu essen. Dann folgt der Aufstieg von fast 1000 Höhenmeter am Stück. In Jeizinen holen wir dann unseren ersten Berg-Preis! Coole Sache. Nach dem verdienten Mittagessen geht es nun wieder auf das Bike. Über Stock und Stein geht es nach Albinen, wo unser zweiter Preis wartet. Danach kommt die Abfahrt nach Susten. Die Tour war mit 40km und 1180 Meter Höhendifferenz doch recht anspruchsvoll für uns. Die Bahn bringt uns wieder zurück zum Campingplatz.

Heute ist wieder Wandern angesagt. Wir fahren mit der Bahn nach Leuk. Unser Ziel: Die Bhutanbrücke. Die Wanderung ist einfach und wir erreichen das Ziel schnell. Danach wandern wir noch etwas im schönen Pfynwald umher, bevor es wieder zurück nach Leuk geht. Schon bald reisen wir wieder ab, denn unsere Ferien neigen sich schon dem Ende zu. Doch eine Wanderung wollen wir uns nicht entgehen lassen! Wir hören schon den Ruf der “Torrent Neuf”.

Nach den schönen Tagen in Visp auf dem Camping-Platz Mühleye, fahren wir mit Sunny zum Stellplatz Binii in Savièse. Das ist der ideale Startpunkt für unsere finale Wanderung. Da wir erst später am Nachmittag ankommen, beschliessen wir, die Wanderung erst morgen zu machen. Die Nacht ist ruhig und wir können gut schlafen. Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt haben, kommen 2 Car-Busse an. Na super. Da wird es wohl eng werden auf der Bisse du Torrent Neuf. Denn es ist keine Rundwanderung, sondern ein schmaler Weg, der einem über mehrere Seilbrücken führt. Er zeigt auf wie früher die Menschen hier die Suonen entlang der steilen Felsen erstellt haben. Das ganze ist wirklich sehr eindrucksvoll und wir kommen aus dem staunen nicht mehr hinaus. Die Menschenmassen lassen wir immer schön an uns vorbei und so können wir den Weg doch recht gut geniessen. Ganz hinten am Weg, gibt es ein kleines Häusschen wo man Kaffee, Tee oder auch eine kalte Platte bekommt. Auf dem Rückweg halten wir noch unsere Füsse in das wirklich EISKALTE Wasser. Phuu! Das gibt ein kribbeln!

Wieder zurück beim Womo, enden nun unsere Sommerferien. Wir hatten bis auf ein paar wenige Tage wirklich tolles Wetter. Wurde auch mal Zeit. Denn die letzten 7 Jahre hatten wir immer Pech. Hoffen wir, dass es nun 7 schöne Jahre gibt. Also jetzt noch 6… Schöne Aussichten, denn im nächsten Jahr wollen wir ans Nordkapp!

Wir wünschen euch allen eine schöne Zeit! Lieber Gruss, Sven & Fabienne

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